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Letzte Aktualisierung: 28.11.2002

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Flugschule Basel muss Fluglehrer entlassen

Schwerer Schlag für die Flugschule Basel: Weil die Ausbildungs-Tochterfirma der Swiss ihre Piloten neu in Florida und Grenchen trainiert, stehen in Basel fünf Fluglehrer auf der Strasse, fünf Flugzeuge müssen eingemottet werden.

VON MICHAEL KÖRTE

Basel (28. November 2002) - Philipp Graber von der Flugschule Basel AG kann seinen Unmut kaum verhehlen: "Da hat wohl die Swissair-Gilde wieder einmal ihre Fäden gezogen". Gemeint ist die Chefetage der Swiss Aviation Training Ltd., eines Joint-Ventures der Swiss und der amerikanischen General Electric zur Ausbildung von Flugpersonal.

In fünf Verhandlungsrunden hat die Swiss-Tochter ihren Auftrag an die Flugschule Basel massiv zurückgestutzt: Die praktische Instrumentenflugausbildung wird ab 1. Januar 2003 neu der Firma Flight Safety Academy in Vero Beach/Florida übertragen, die praktische Sichtflugausbildung übernimmt zur Hälfte die Flugschule Grenchen. "Dreiviertel unseres Auftrages fällt so weg", klagt Philipp Graber, "das sind mehrere tausend Flugstunden". An den Verhandlungen nahmen laut Graber unter anderem Rolf Eickstädt, ehemaliger Leiter des Swissair Training Center und heute stellvertretender CEO der Swiss Aviation Training, und Dieter Spichtin, Inhaber der Flugschule Basel, teil.

Ende Oktober 2002 musste die Flugschule Basel deshalb fünf Fluglehrer entlassen, die Arbeitspensen zwischen 40 und 100 Prozent hatten. Drei Flugzeuge vom Typ Piper Turbo Arrow und zwei Flugzeuge vom Typ Piper Warrior werden demnächst stillgelegt. "Diese Flieger hatten wir noch auf Wunsch der ehemaligen Crossair für viel Geld neu ausgerüstet", sagt Philipp Graber.

Die Crossair war es auch, die der Flugschule Basel Anfang 2001 einen wahren Boom bescherte. Mit ihrer neugegründeten Unterfirma Crosscat AG stieg die Basler Regionalairline damals in das Geschäft der integrierten Piloten-Ausbildung ein. Auch die Flugschule Basel konnte sich einen Teil des Kuchens abschneiden: Sie bekam den Auftrag, die praktische Flugausbildung durchzuführen. So konnten bis heute rund 80 Piloten ausgebildet werden, "preisgünstig und zu 95 Prozent erfolgreich", wie Philipp Graber stolz festhält.

Doch mit dem Wechsel von Crossair zu Swiss änderte sich sich auch die Ausbildung grundlegend. Crosscat wurde zu Swiss Aviation Training, die Überreste des Swissair Training Center mit Sitz in Kloten wurden integriert. Heute hat die Firma Räumlichkeiten nicht nur in Basel sondern auch am Flughafen Zürich.

Die Zusammenführung von Crossair und Swissair hat jetzt Folgen. Hauptstützpunkt für die praktische Instrumentenflug-Ausbildung ist ab Januar statt Basel die Flight Safety Academy in Vero Beach. Dort liess schon die Swissair Aviation School, die Anfang 2001 mit dem Swissair Traning Center verschmolzen wurde, ihre Schüler ausbilden. Bei der Flugschule Basel bleibt nur noch ein praktischer Sichtflugkurs ab Januar mit sechs Schülern - 34 weniger als dieses Jahr.

Zu den finanziellen Einbussen für die Flugschule Basel will Philipp Graber nicht Stellung nehmen. Der Abbau in Basel dürfte aber noch weitere Konsequenzen haben: "Wir prüfen, ob wir auch Jobs in der Flugzeugwartung streichen müssen", so Graber.

Rolf Eickstädt von Swiss Aviation Training war heute für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Eine Mitarbeiterin bestätigte aber, dass der neue Vertrag mit der Flugschule Basel "in den Grundzügen unter Dach und Fach" sei.

Um den Rückschlag aufzufangen, will die Flugschule Basel in Zukunft wieder vermehrt auf die Ausbildung von Privatpiloten setzen. Dies dürfte aber nicht so einfach sein: Immer weniger wollen Privatpilot werden. Letztes Jahr ging in der Schweiz die Zahl der ausgestellten Ausweise um ganze 26 Prozent zurück.

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Dieses Thema wird im Forum diskutiert: hier

Externe Links:
Flugschule Basel
Swiss Aviation Training
Flight Safety Academy

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